Ein Animator von Shaft berichtete kürzlich von seinen Erfahrungen mit dem hohen Stress, der mit der Arbeit in der Anime-Industrie einhergeht. Er gab zu, Albträume davon zu haben, erwürgt zu werden, und wurde gewarnt, dass das Nichterreichen von Produktionszielen dazu führen könne, aus der Branche „ausgelöscht“ zu werden.
Hiroto Nagata, der an verschiedenen Anime-Produktionen von Shaft mitgewirkt hat, wie etwa RWBY: Ice Queendom und Magia Record: Puella Magi Madoka Magica Side Story, hat kürzlich auf X/Twitter ein paar Posts veröffentlicht, in denen er die Auswirkungen seines Jobs auf sein psychisches Wohlbefinden bespricht. Diese Posts wurden jedoch inzwischen gelöscht.
In seinem ersten Tweet beschrieb er einen Traum, in dem ihn jemand aus seiner Firma erwürgte. Er erwähnte auch, dass das Gefühl nach dem Aufwachen anhielt, aber ein Besuch im Krankenhaus ergab keine körperlichen Probleme. Ein nachfolgendes Update bestätigte, dass dies eine Folge der anspruchsvollen Arbeitsanforderungen war, bei denen drohende Fristen ein ständiger Faktor waren.
In einem Reddit-Beitrag schrieb er: „Ich hatte einen Traum, in dem mich jemand aus meiner Firma erwürgte, und selbst als ich aufwachte, hatte ich aus irgendeinem Grund noch Schmerzen.“ Seitdem hatte er ein Erstickungsgefühl, als ob ihm jemand auf die Kehle drückte. Besorgt ging er zur Untersuchung ins Krankenhaus, aber alles schien normal zu sein.
In einem nachfolgenden Post erwähnte er, dass seine Rolle in der Anime-Industrie gefährdet sei, wenn er die Erwartungen nicht erfülle. „Der Produktionsleiter warnte mich: ‚Wenn du dieses Mal keinen Erfolg hast, wirst du aus der Branche verschwinden.‘ Also arbeite ich unter Tränen und erinnere mich ständig daran, dass ich ausgelöscht werde, wenn ich nicht mein Bestes gebe“, heißt es in einem Repost auf Reddit.
Trotz jahrelanger Berichte darüber ist die Anime-Industrie für ihre harten Arbeitsbedingungen bekannt. Vor kurzem wurden Vorwürfe wegen Crunch und unzureichender Bezahlung gegen Studio MAPPA erhoben, die Macher beliebter Serien wie Jujutsu Kaisen.
Laut einer aktuellen Studie der Nippon Anime and Film Culture Association droht der Branche ein „Zusammenbruch“, wenn keine Verbesserungen vorgenommen werden. Grund dafür ist die abnehmende Verfügbarkeit institutionellen Wissens und langfristiger Karrieremöglichkeiten.
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