Nachdem Epic im vergangenen Jahr seine Kartellklage gegen Google gewonnen hatte, hat das Unternehmen seine Forderungen nun einem US-Gericht vorgelegt. Der Suchriese hat jedoch seine Unzufriedenheit mit diesen Forderungen zum Ausdruck gebracht.
Wilson White, Vizepräsident für Regierungsangelegenheiten und öffentliche Ordnung bei Google, hat am 22. Mai einen Blog-Beitrag verfasst, in dem er die von Epic vorgelegte Liste von Forderungen scharf kritisiert. In dem Beitrag erklärte er, dass die von Epic vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen negative Konsequenzen für alle außer Epic selbst haben würden.
Am 11. Dezember ging Epic Games siegreich aus einem Verfahren gegen Google vor einem Bundesgericht hervor. Die Jury entschied einstimmig, dass Google mit seinem App Store und dem Abrechnungsdienst Google Play ein unrechtmäßiges Monopol geschaffen habe.
Epic, der Entwickler von Fortnite, hat gefordert, dass Benutzer Apps aus jeder beliebigen Quelle herunterladen dürfen, nicht nur aus dem Google Play Store. Mit dieser Forderung wollte man verhindern, dass Google Druck auf Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter ausübt, die Nutzung von Google Play zu priorisieren. Darüber hinaus möchte Epic die Gebühren für die Umgehung des Play Stores abschaffen, da es dies als unlauteren Wettbewerb betrachtet. Dies sind nur einige der Forderungen, die Epic in seinem Antrag gestellt hat.
Google hat die Forderungen von Epic als „unnötig“ eingestuft und erklärt, dass sie über den Rahmen des jüngsten US-Gerichtsurteils hinausgehen. In einer Liste von 6 Aufzählungspunkten hat Google die Gründe erläutert, warum diese Forderungen als „problematisch und unnötig“ angesehen werden.
Google hat erklärt, dass Epics Vorschlag eine Bedrohung für die Sicherheit von Android-Nutzern in App-Stores von Drittanbietern darstellt. Dies liegt daran, dass Googles Vertrauens- und Sicherheitsmaßnahmen, die zum Schutz der Nutzer eingerichtet wurden, aufgehoben werden. Darüber hinaus hat Google Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre von Android-Nutzern geäußert, da sie verpflichtet werden, allen App-Stores von Drittanbietern mitzuteilen, welche Apps über Google Play heruntergeladen wurden.
Laut Google würde der Vorschlag die Kontrolle der Entwickler über die Verbreitung ihrer Apps einschränken, indem sie diese in einem Store platzieren, der nicht die gleichen Benutzerschutzbestimmungen wie der Play Store bietet. Darüber hinaus würde der Vorschlag Googles Möglichkeit einschränken, Entwicklern finanzielle Anreize für die Verbreitung ihrer Apps im Play Store zu bieten, was möglicherweise wichtige Geschäftsmöglichkeiten für Entwickler einschränkt.
Letztlich behauptet Google, dass sich der Vorschlag von Epic negativ auf die Gerätehersteller auswirken würde, indem deren potenzielle Einnahmen aus der Vorinstallation und Platzierung von Apps auf ihren Geräten eingeschränkt würden.
Google wird diese Forderungen vor Gericht anfechten. Richter James Donato wird am 23. Mai eine Anhörung leiten, bei der Experten beider Seiten ihre Argumente vortragen werden.
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