Markenrechtskonflikte in der K-Pop-Szene
In der K-Pop-Branche kam es in jüngster Zeit zu Markenrechtsstreitigkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit den beliebten Gruppen NewJeans und THE BOYZ. Diese Streitigkeiten sind auf komplexe Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gruppen und ihren jeweiligen Agenturen hinsichtlich des Eigentums und der Verwendung ihrer Namen zurückzuführen.
NewJeans vs. ADOR: Ein juristisches Tauziehen
Im Fall NewJeans haben die Spannungen zwischen der ehemaligen Agentur der Gruppe, ADOR, und ihrer Muttergesellschaft, HYBE, zugenommen. Der Konflikt erreichte seinen Siedepunkt, als NewJeans während einer Pressekonferenz am 28. November bekannt gab, dass der Exklusivvertrag mit ADOR am 29. November um Mitternacht enden würde. Die Rechtmäßigkeit dieser Kündigung bleibt jedoch fraglich und wird wahrscheinlich von künftigen Gerichtsurteilen abhängen.
Während der Pressekonferenz sprach Mitglied Hyein offen über die Auswirkungen des Markenrechtsstreits und erklärte: „Ab Mitternacht können wir den Namen ‚NewJeans‘ möglicherweise nicht mehr verwenden, auch wenn dies gegen unseren Willen ist. Während einige dies als bloßen Markenrechtsstreit betrachten, ist es für uns zutiefst persönlich. Wir weigern uns, den Namen ‚NewJeans‘ aufzugeben, da er alles repräsentiert, was wir seit unserer Gründung gemeinsam erreicht haben.“
Bedenken hinsichtlich der Namensverwendung
Dies ist nicht das erste Anzeichen dafür, dass die Gruppe Bedenken hinsichtlich ihrer Markenrechte hat. Bei einer kürzlichen Preisverleihung äußerte NewJeans Unsicherheit über ihre Zukunft als kollektive Einheit und versicherte: „Auch wenn wir nicht mehr NewJeans heißen, wird die Essenz von NewJeans bestehen bleiben.“ Dieser Kommentar unterstreicht ihr Bewusstsein, dass ihre Markenrechte an ADOR gebunden sind und eine Trennung sie unfähig machen könnte, ihren Namen legal zu verwenden.
Rechtliche Folgen einer Markenrechtsverletzung
Markenrechte sind gesetzlich geschützt und NewJeans muss anerkennen, dass ADOR derzeit Eigentümer des Namens ist. Die unbefugte Verwendung der Marke „NewJeans“ kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, darunter Geldbußen oder sogar Gefängnisstrafen. Darüber hinaus kann die weitere Verwendung der Marke ohne Genehmigung zu erheblichen öffentlichen Reaktionen führen und dem Ruf der Gruppe in der Branche schaden.
Komplexität der Übertragung von Markeneigentum
Markenrechte können zwar übertragen werden, doch erfordern derartige Prozesse gegenseitiges Einverständnis. In der K-Pop-Branche enthalten aktuelle Verträge häufig Klauseln zur Übertragung von Rechten bei Vertragsende, wenn sich Agentur und Künstler einigen. Angesichts der derzeitigen Feindseligkeit zwischen NewJeans und ADOR erscheint eine solche Einigung jedoch unwahrscheinlich.
Streitigkeiten über die Gültigkeit des Vertrags
Der anhaltende Streit beinhaltet auch widersprüchliche Auslegungen des Vertrags. NewJeans behauptet, der Vertrag sei aufgrund nicht erfüllter Verpflichtungen effektiv gekündigt worden, während ADOR darauf beharrt, dass die Vereinbarung bis zum 31. Juli 2029 gültig bleibt. Wenn keine Lösung erreicht wird, wird die Angelegenheit wahrscheinlich vor ein Schiedsgericht gebracht, was NewJeans‘ Streben nach Markenbesitz in naher Zukunft erschweren wird.
Präzedenzfälle in K-Pop-Markenrechtsstreitigkeiten
Historische Fälle von Markenrechtsstreitigkeiten im K-Pop-Bereich sind sowohl warnende Beispiele als auch hoffnungsvolle Präzedenzfälle. So ertrug HOT beispielsweise einen langen, fünf Jahre dauernden Rechtsstreit um seinen Namen und verlor schließlich seinen Anspruch darauf. Im Gegensatz dazu ging Shinhwa aus seinem 17 Jahre dauernden Kampf um die Wiedererlangung seines Markenzeichens siegreich hervor.
Positive Vorsätze: Ein Hoffnungsschimmer
Es gibt auch Fälle einvernehmlicher Lösungen, die einen Hoffnungsschimmer bieten. So gelang es GOT7 beispielsweise, nach der Trennung von JYP Entertainment im Jahr 2022 seinen Gruppennamen beizubehalten, dank der Kooperation der Agentur bei der Übertragung der Markenrechte. In ähnlicher Weise profitierten Gruppen wie Infinite und G-Dragon von günstigen Verhandlungen mit ihren ehemaligen Agenturen.
Dennoch muss man beachten, dass diese erfolgreichen Übergänge normalerweise erst erfolgten, nachdem die Künstler ihre Verträge erfüllt und gute Beziehungen zu ihren Agenturen gepflegt hatten. NewJeans befindet sich jedoch in einer völlig anderen Situation – da ihr Vertrag noch fast fünf Jahre läuft und HYBE und ADOR erhebliche Investitionen in das Branding der Gruppe getätigt haben, ist es unwahrscheinlich, dass ADOR freiwillig auf die Marke „NewJeans“ verzichten wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der bevorstehende Weg für NewJeans voller Herausforderungen ist, da das Unternehmen sich in einer Branche, die für ihren notorischen Wettbewerbsdruck bekannt ist, durch die Komplexität von Markenrechten und Agenturbeziehungen navigieren muss.
Quelle: Naver
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