Texas droht mit Verbot beliebter Anime und Videospiele

Texas droht mit Verbot beliebter Anime und Videospiele

Ein neuer Gesetzesentwurf in Texas, bekannt als Senate Bill 20, hat die einstimmige Unterstützung der Senatoren des Bundesstaates erhalten. Sollte dieser Gesetzentwurf verabschiedet werden, soll er den Besitz jeglichen Materials, das Minderjährige in als „obszön“ erachteter Weise darstellt, unter Strafe stellen. Dabei geht es insbesondere um Inhalte, die durch künstliche Intelligenz generiert wurden.

Der Gesetzentwurf umfasst ausdrücklich verschiedene Medienformen, darunter auch „Cartoon oder Animation“, was Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf beliebte Anime, Manga und Videospiele aufwirft. Da viele dieser beliebten Unterhaltungsformen häufig Charaktere im Highschool-Alter zeigen, besteht ein erhöhtes Risiko, dass beliebte Serien unter die Lupe genommen werden.

Rechtliche Auswirkungen für populäre Medien gemäß Senatsgesetz 20

Der Senatsgesetzentwurf 20 zielt auf die Änderung von Kapitel 43 des texanischen Strafgesetzbuches ab. Der Kernteil des Gesetzesentwurfs legt Folgendes fest:

Eine Person begeht eine Straftat, wenn sie wissentlich obszönes Bildmaterial besitzt, mit der Absicht aufruft, es anzusehen, oder bewirbt, das die Darstellung eines Kindes unter 18 Jahren bei der Ausübung der in Abschnitt 43.21(a)(1)(B) beschriebenen Aktivitäten enthält, unabhängig davon, ob es sich bei der Darstellung um das Bild eines echten Kindes, einen Cartoon oder eine Animation oder ein Bild handelt, das mithilfe einer Anwendung künstlicher Intelligenz oder anderer Computersoftware erstellt wurde.

Abschnitt 43.21(a)(1)(B) bietet einen Rahmen für die Bestimmung dessen, was als obszön gilt. Die Formulierung ist jedoch subjektiv und führt zu unterschiedlichen Interpretationen. Die Definition von „obszönem“ Material hängt davon ab, ob der Inhalt keinen ernsthaften literarischen, künstlerischen, politischen oder wissenschaftlichen Wert hat.

Persona 5 Makoto-Geständnis
Sega

Die Anwendung dieses Gesetzes schafft Grauzonen, insbesondere bei Franchises wie Persona. Diese Serie ist zwar für ihre fesselnde Erzählweise bekannt, behandelt aber auch die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger und bietet Spielmechaniken, die romantische Beziehungen beinhalten, in denen viele Charaktere unter 18 sind. Selbst ohne explizite Inhalte könnte das bloße Vorhandensein von Dating-Elementen den Besitz solcher Spiele nach dem vorgeschlagenen Gesetz zu einem Verbrechen machen.

Viele andere Anime- und Manga-Serien überschreiten diese Interpretationsgrenzen ebenfalls. Beliebte Titel wie Kill la Kill, Gurren Lagann, die Monogatari-Serie und Bleach zeigen häufig Charaktere im Highschool-Alter in Kontexten, die als sexuell ausgelegt werden könnten, was sie nach der neuen Gesetzgebung in Gefahr bringt.

Kill-la-Kill-Schlüsselkunst
Studio Trigger

So ist beispielsweise Bleach berüchtigt für die Sexualisierung von Teenagerinnen, insbesondere in den frühen Handlungssträngen, während in Gurren Lagann Yoko Littner als 14-jährige Figur in spärlicher Kleidung eine prominente Rolle spielt. Die Monogatari-Reihe geht noch einen Schritt weiter und präsentiert einen 1.000 Jahre alten Vampir als Kind, der sowohl in den Light Novels als auch in der Anime-Adaption dargestellt wird und sich oft auf kontroverse Weise mit Minderjährigen auseinandersetzt.

Shinobu-Monogatari-Serie
Studio Shaft

Aufgrund der Art dieser Darstellungen werden Medien, die unter den Senatsgesetzentwurf 20 fallen, wahrscheinlich einer eingehenden Prüfung unterzogen. Die einstimmige Verabschiedung dieses Gesetzesentwurfs durch die texanischen Senatoren deutet zwar auf eine höhere Wahrscheinlichkeit hin, dass er Gesetz wird, doch stehen noch weitere Gesetzgebungsverfahren bevor.

Angesichts der sich ständig weiterentwickelnden politischen Landschaft ist es für Konsumenten und Schöpfer von Anime und Manga von entscheidender Bedeutung, über Gesetzesänderungen auf dem Laufenden zu bleiben, die die Art und Weise, wie diese beliebten Geschichten produziert und konsumiert werden, grundlegend verändern könnten.

Quelle & Bilder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert