
Die anhaltende Diskussion um den Film „Real“ hat das öffentliche Interesse neu entfacht, nachdem der Bruder des verstorbenen Sulli Vorwürfe über erzwungene Enthüllungen und Veränderungen im Regieteam erhoben hatte. Neuere Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass dieser Wechsel während der Produktion in erster Linie auf schwere finanzielle Streitigkeiten und nicht auf die umstrittenen Dreharbeiten zu Sullis intimen Szenen zurückzuführen war.
Finanzielle Streitigkeiten führen zum Rücktritt des Direktors
Eine am 4. April veröffentlichte Untersuchung von Hankyung.com ergab, dass Regisseur Lee Jung-sub die Produktion kurz vor Ende aufgrund schwerer Vorwürfe der Unterschlagung und des Vertrauensbruchs in Höhe von Hunderten Millionen koreanischer Won verließ. Angeblich soll Lees Firma, bekannt als „Firma A“, die Betriebskosten aufgebläht und ohne Zustimmung des Produktionsteams Sponsorenverträge abgeschlossen haben, darunter auch einen mit einem konkurrierenden Investor.

Die Produktionsfirma Real Culture Industry Special Company und Lee einigten sich auf eine Vertraulichkeitsvereinbarung, um das beträchtliche Budget des Films von rund 11, 5 Milliarden KRW (ca.8 Millionen US-Dollar) zu schützen und seine spätere Veröffentlichung zu ermöglichen. Nach Lees Ausstieg übernahm Lee Ro-bae, im Abspann als Lee Sa-rang aufgeführt und ein Cousin des gefeierten Schauspielers Kim Soo-hyun, die Regie.
Real untersucht die Spannungen, die eskalieren, als ein mysteriöser Investor einen Casino-Manager kurz vor der Eröffnung seines Unternehmens anspricht. Dabei vermischen sich Realität und Illusion. Der Film zeigt nicht nur Kim Soo-hyun, sondern stellt auch Lee Ro-baes Regiedebüt dar.
Offizieller Account von Sulli’s Brother Questions
Herr Choi, Sullis Bruder, kritisierte öffentlich nicht nur die Darstellung der Nacktszenen, sondern auch die Umstände von Lee Jung-subs Ausstieg aus dem Film. Er behauptete, diese Szenen seien zwar im Storyboard geplant gewesen, die endgültige Fassung zeige jedoch eine deutlich andere Darstellung. Trotz eines Doubles habe Sulli diese Szenen aufgrund extremer geistiger und körperlicher Erschöpfung selbst gedreht.

Choi erklärte: „Obwohl für die Nacktszenen ein Double bestimmt war und die Dreharbeiten dem Storyboard folgten, wich die geschnittene Version erheblich ab. Sulli war zu diesem Zeitpunkt sowohl körperlich als auch geistig erschöpft.“
Er behauptete weiter: „Im Drehbuch fehlten klare Beschreibungen der Nacktszenen, und trotz der Beteiligung des Doubles drehte Sulli sie letztlich selbst“, und verlangte von Kim Soo-hyun und Lee Ro-bae Klarheit.

Regisseur Lee Jung-sub, der sich zuvor zu der Kontroverse nicht geäußert hatte, brach sein Schweigen auf X (ehemals Twitter), um zur Situation Stellung zu nehmen:
- „Ich bin nicht als Regisseur aufgeführt und kann daher keine offizielle Stellungnahme abgeben.“
- „Was die Behauptungen angeht, wurde ich beim Vorsprechen bewusst außen vor gelassen.“
- „Mit der Veröffentlichung des Films kann ich mit Überzeugung behaupten: Nicht einmal 1 % seines Ergebnisses spiegelt meine Beiträge wider.“
- „Während dieser Tortur zu schweigen, war zutiefst schmerzhaft.“
In einer Antwort an einen Fan von Kim Soo-hyun fügte er hinzu: „Ich habe nie Enthüllungen gemacht oder provoziert. Wenn Sie ihn wirklich unterstützen, denken Sie darüber nach, welche Resonanz seine Taten in der Welt hinterlassen; auch ich war einst ein großer Bewunderer.“
Unterschiedliche Perspektiven und rechtliche Herausforderungen
Trotz Herrn Chois Behauptungen bestätigten mit der Produktion vertraute Personen, dass die umstrittenen Nacktszenen tatsächlich unter der Regie von Lee Jung-sub gedreht wurden und Teil des ursprünglichen Drehbuchs waren. Kim Soo-hyuns Agentur Gold Medalist wies die Vorwürfe der Nötigung zurück und erklärte:
- „Die Bettszenen waren von Anfang an fester Bestandteil des Drehbuchs und bei den Vorsprechen wurde gezielt nach Schauspielern gesucht, die mit Nacktheit kein Problem haben.“
- „Sulli wurde vor den Dreharbeiten umfassend informiert und ein ‚Duo‘ war nur für Blockszenen anwesend.“
- „Entscheidungen bezüglich Drehbuch, Storyboard und Dreharbeiten liegen im Verantwortungsbereich des Produktionsteams, wobei Kim Soo-hyun ausschließlich als Schauspieler fungiert.“
Herr Choi antwortete später: „Wenn es während der Dreharbeiten keine Probleme gab, bitte ich um Transparenz bezüglich Lee Jung-subs abrupten Ausstieg. Ich habe gehört, dass 80 % des Films vor seinem Ausstieg fertiggestellt waren – wie kann das Sinn ergeben?“

Zu den Veruntreuungsvorwürfen im Zusammenhang mit den Führungswechseln sagte Lee Jung-sub gegenüber Hankyung.com: „Ich bin zurückgetreten, weil die kreative Vision völlig danebenlag. Die Veruntreuungsvorwürfe sind absurd – was könnte ein neuer Direktor, der unter Schlafmangel leidet, schon stehlen? Die Investoren hatten die volle Kontrolle über das operative Geschäft.“
Er schloss: „Sie können sogar das Verlegen eines Bleistifts als Unterschlagung darstellen, um mich zu nötigen. Die Dynamik am Arbeitsplatz ist immer dieselbe.“
Acht Jahre nach der Veröffentlichung von „Real“ sorgen Fragen nach der turbulenten Produktion weiterhin für Diskussionen. Doch neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Regiewechsel eher auf finanzielle Streitigkeiten als auf skandalöse Szenen zurückzuführen war.
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