Twitch aktualisiert Richtlinie zu hasserfülltem Verhalten: Änderungen bezüglich des Begriffs „Zionist“
Am 15. November 2024 hat Twitch seine Richtlinien zu Hassreden erheblich aktualisiert und sich dabei speziell mit der Verwendung des Begriffs „Zionist“ innerhalb der Community befasst. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kritik am Umgang der Plattform mit Hassreden und Online-Belästigung.
In einem offiziellen Blogbeitrag stellte Twitch klar, dass das Wort selbst nicht verboten ist. Die Plattform wird jedoch Strafen verhängen, wenn es in einer Weise verwendet wird, die darauf abzielt, Einzelpersonen oder Gruppen aufgrund ihrer Identität oder ihres Glaubenssystems zu beleidigen oder zu erniedrigen. In dem Beitrag heißt es:
„Von heute an verstößt die Verwendung des Begriffs ‚Zionist‘, um eine andere Person oder eine Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres religiösen Glaubens anzugreifen oder herabzusetzen, gegen unsere Regeln.“
Das Unternehmen betonte, dass es sich für einen offenen Dialog einsetzen wolle und versicherte, dass es nicht gegen seine Richtlinien verstoße, auf die politische Bewegung aufmerksam zu machen – sei es in Form von Unterstützung oder Kritik. Es gehe nicht darum, „Gespräche über oder Kritik an einer Institution oder Ideologie zu unterdrücken“, sondern verschlüsselten Hass gegen bestimmte Personen oder Gemeinschaften zu unterbinden.
— Twitch-Support (@TwitchSupport)
, 15. November 2024
Hintergrund zu Richtlinienänderungen
Diese Richtlinienänderung folgt auf die Kritik im Zusammenhang mit Antisemitismusvorwürfen auf der Plattform. Kürzlich wurde bekannt, dass Benutzer in Israel und Palästina beim Erstellen von Twitch-Konten auf Hindernisse gestoßen waren, was das Unternehmen später als „inakzeptables Versäumnis“ bezeichnete. Twitch drückte sein Bedauern aus und stellte fest, dass der E-Mail-Verifizierungsprozess in diesen Regionen versehentlich deaktiviert geblieben sei.
In einer umfassenderen Erklärung bekräftigte Twitch-CEO Dan Clancy die Haltung des Unternehmens gegen alle Formen von Hass und Belästigung:
„Auf Twitch ist kein Platz für Rassismus, Hass oder Belästigung jeglicher Art, einschließlich Antisemitismus und Islamophobie … Bei Twitch geht es immer um Zugehörigkeit.“
Clancy betonte die Bedeutung der Community auf der Plattform und betonte, dass sie als Raum für Einzelpersonen dient, um sich um gemeinsame Interessen herum zu vereinen und sich authentisch auszudrücken. Verbesserte Sicherheitsmaßnahmen sind für die Förderung dieser Umgebung von entscheidender Bedeutung.
Ich möchte klarstellen, dass Twitch Hass und Belästigung jeglicher Art entschieden gegen sich stellt.
– Daniel Clancy (@djclancy999)
, 1. November 2024
Benutzerreaktionen und anhaltende Kontroversen
Die Reaktionen auf die Richtlinienaktualisierung waren alles andere als positiv. Einige Benutzer äußerten ihren Unmut und forderten sogar Clancys Rücktritt. Viele halten die Änderungen für unzureichend, insbesondere im Licht früherer Vorfälle mit prominenten Streamern, die berichteten, dass ihnen die Monetarisierung entzogen wurde, weil sie Inhaltstags verwendeten, die ihre ethnische oder nationale Identität widerspiegelten.
Diese Situation hat die laufenden Diskussionen über die Inhaltsmoderation auf Twitch verstärkt. Während die Plattform durch diese turbulenten Gewässer navigiert, wird die Bedeutung wirksamer Richtlinien zur Bekämpfung von Hassreden und zum Schutz aller Benutzer immer deutlicher.
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