Blue Lock hat sich in letzter Zeit als herausragender Konkurrent unter den Sportanimes herauskristallisiert, doch es gibt überzeugende Gründe, die darauf hindeuten, dass es nicht so recht in diese Kategorie passt. Diese Beobachtung soll nicht die fesselnde Erzählung der Serie untergraben, die von gut entwickelten Charakteren und einer starken Betonung der Bedeutung des Egos für den Erfolg geprägt ist. Vielmehr geht es um die Mechanik der Show, die von der wahren Natur des Fußballs abweicht.
Im Gegensatz zu kultigen Sportanimes wie Haikyuu!! und Slam Dunk fehlt Blue Lock ein gewisses Maß an Authentizität und es entspricht nicht den Grundprinzipien des Fußballs. Diese Abweichung wird insbesondere durch den visuellen Stil veranschaulicht, der sich stark an Kampf-Shonen-Motiven anlehnt, weshalb es wohl angemessener ist, diese Serie anders zu klassifizieren.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Spoiler zur Serie.
Analyse, warum Blue Lock von traditionellen Sport-Animes abweicht
Es ist wichtig zu erkennen, dass Blue Lock erhebliche Stärken besitzt, unabhängig davon, ob es dem Genre der Sportanimes zugeordnet wird. Zu den bemerkenswerten Qualitäten der Serie zählen Merkmale wie tiefgründige Charaktere, das zentrale Thema des Egos als Weg zum Erfolg, faszinierende Wendungen in der Handlung und atemberaubende visuelle Effekte.
Das Hauptproblem der Serie ist jedoch, dass sie von realistischen Fußballdynamiken abweicht und sich ausschließlich auf die Rolle des Stürmers konzentriert. Diese einseitige Betonung führt dazu, dass Spieler in Rollen versetzt werden, die außerhalb ihrer Spezialisierung liegen, was die Gesamtleistung der Hauptfiguren schmälert.
Im Gegensatz dazu zeichnen sich Shows wie Haikyuu!! und Slam Dunk nicht nur durch ihre Charakterentwicklung und Animationsqualität aus, sondern auch durch ihre Treue zum Realismus. Die Erfahrungen von Shoyo Hinata im Volleyball und Hanamichi Sakuragi im Basketball veranschaulichen ihre jeweiligen Sportarten wirkungsvoll. Diese Erzählungen respektieren realistische Rahmenbedingungen und zeigen die Hingabe und Hommage der Autoren an die Spiele.
Weitere Anmerkungen zum Thema
Blue Lock hat mehr Gemeinsamkeiten mit Battle-Shonen als mit traditionellen Sport-Animes, vor allem weil der Fokus auf den Charakteren liegt, die ihre Gegner besiegen. Der Protagonist, Yoichi Isagi, verlässt sich vor allem auf seinen Intellekt und sein strategisches Denken, Eigenschaften, die eher zu Kämpfern passen als zu normalen Sportlern, die normalerweise nicht den Luxus haben, Situationen so gründlich zu analysieren.
Dieses Problem ist nicht auf Blue Lock beschränkt; Serien wie Kuroko no Basuke zeigen ebenfalls eine übertriebene Darstellung von Basketball, was den Mangel an kritischer Anerkennung und kommerziellem Erfolg im Vergleich zu Slam Dunk erklären könnte. Im Bereich der Sportanimes gibt es eine starke Kluft, da mehrere Serien einen kampfshonenartigen Ansatz verfolgen, der sogar an klassische Fußballanimes wie Captain Tsubasa erinnert.
Schlussbemerkungen
Es gibt gute Argumente dafür, dass Blue Lock eher an Battle-Shonen-Erzählungen erinnert als an traditionelle Sport-Animes. Das schmälert zwar nicht die Glaubwürdigkeit der Geschichte, man muss aber unbedingt anerkennen, dass sie Fußball als Sport nicht effektiv darstellt und wichtige Aspekte wie Positionen jenseits der des Stürmers übersieht.
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